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Newsletter März 2020

Kerstin Geske • März 01, 2020

NEWSLETTER

WEIHNACHTSNEWSLETTER 2019

Unsere Arbeit im Jahr 2019,

Aufgrund der vielen neuen Mitglieder und Spender freue ich mich mitteilen zu können, dass wir für unsere beiden adoptierten Nashörner Hope und Oscar 95.000 Südafrikanische Rand und für die K9 Einheit im Krügerpark 105.000 Rand spenden konnten. Nochmals vielen Dank. Auch in diesem Jahr haben wir bereits unsere Adoptionsgebühren für Hope und Oscar überwiesen. (Was uns besonders immer freut, sobald wir Somkhanda über eine Überweisung informieren, kommt nur Minuten später eine Dankesmail.) 


Es gibt auch weitere „gute?“ Nachrichten, im Jahr 2019 ging die Zahl der gewilderten Nashörner in Südafrika auf 594 von 769 im Jahr 2018 zurück, die durch einen Artikel aus dem Africa Geographic (siehe unten) hinterfragt werden.


Wieviel Nashörner gibt es noch auf der Welt?


Es gibt 5 Hauptarten von Nashörnern, davon leben das Breitmaul- und das Spitzmaul-Nashorn in Afrika. Die anderen drei Arten in Asien, von denen das Java und das Sumatra Nashorn vor dem aussterben stehen. Schuld ist nicht nur die Wilderei, sondern auch der Verlust des Lebensraums. Die Anzahl des großen Einhorn-Nashorns, auch indisches Nashorn genannt, stieg aufgrund großer Anstrengungen in Indien und Nepal von 200 in den letzten Jahren auf 3.700.

Vor zehn Jahren gab es weniger als 21.000 Nashörner auf der Welt. Heute ist die Zahl der Nashörner auf 27.300 angestiegen, das sind 30 % mehr. Sieht man sich jedoch die letzten zwei Jahre an, sinkt die Zahl der Nashörner jedes Jahr von 29.000 im Jahr 2017.


Die offiziell genannte Anzahl der Breitmaul-Nashörner in Südafrika:

 

Die offiziell genannte Anzahl der Spitzmaul-Nashörner in Südafrika

Obwohl die Anzahl der Spitzmaul-Nashörner seid 2009 gestiegen ist, ist sie seid 2012 wieder 15% gesunken.   

Zu diesen offiziellen Angaben jetzt die Anmerkungen aus dem Africa Geographic. 

 

Hier eine Zusammenfassung. 

Die offiziellen Stellungnahmen zur Nashornwilderei werden von der Presse einfach übernommen, ohne sie zu hinterfragen. In diesen Pressemitteilungen wurden laut Africa Geographic wichtige Entwicklungen und Fakten einfach ausgelassen. So gab es seid 2017 keine Zählung der Nashörner im Krügerpark mehr, in dem die größte Population von Nashörnern in Südafrika lebt. Die letzte Zählung 2017 erfolgte im Rahmen des Filmprojektes „STROOP“ (go-for-rhino hat den Film und wir versuchen ihn bei der nächsten Mitgliederversammlung im Juni zu zeigen). Die Zählung im Krügerpark ist kompliziert, so dass die Aufnahmen nicht im Film aufgenommen wurden, aber es war demütigend, Zeuge diese Verfahrens zu sein.


Das Zählen von Nashörnern aus der Luft ist harte Arbeit, und ein engagiertes Team führt diese schwierige Aufgabe durch. Allerdings geht von der Anstrengung vor Ort bis zum Papierkram auf dem Schreibtisch der Abteilung etwas verloren. Es gibt Gerüchte, dass im Krüger-Nationalpark in letzter Zeit zwei Zählungen durchgeführt wurden, die als Ergebnis eine Halbierung der Zahlen von 2017 widerspiegeln. Also haben wir einige wissenschaftliche Zeitschriften durchforstet, um 

die Zahlen der Krügerpark-Wildpopulation und die tatsächlichen Zahlen der gewilderten Breitmaulnashörner aus den offiziellen Ergebnissen der letzten Jahre zu finden und um herauszufinden, ob der gemeldete Rückgang der Wilderei Gültigkeit hat. 


Die offizielle Statistik der Nashornwilderei beziffert die Zahl der in Südafrika gewilderten Nashörner im Jahr 2019 auf 594. Dies ist ein Rückgang gegenüber 769 im Jahr 2018. ABER ohne die Ergebnisse einer Zählung im Krügerpark mit der größten Population von Nashörnern können wir nicht sicher sein, was dies bedeutet. Als wir gestern das Ministerium anriefen, um uns nach den neuesten Zahlen der Nashornbestände zu erkundigen, wurde wir an SANParks verwiesen, die sagten, sie würden sich erkundigen und sich bei uns melden. Wir wissen aus den Jahren zuvor, dass SANParks die Ergebnisse nicht ohne die Zustimmung des Ministers veröffentlichen kann. 


Was sagt uns die Anzahl der Breitmaulnashörner im Krügerpark? 

Die Daten für diese Grafik stammen aus Regierungs-Pressmitteilungen und von hier aus betrachtet, wird die Abwärtsspirale in den Krüger-Populationen des südlichen Breitmaulnashorns deutlich. Der Rückgang der Anzahl der Breitmaulnashörner in Krüger um mehr als 50% innerhalb von 6 Jahren (10. 621 im Jahr 2011 auf 5. 142 im Jahr 2017) ist massiv, und wir können nicht langsamer werden oder uns auf die Schulter klopfen.

Die obige Grafik zeigt uns, dass der Anteil der gewilderten Nashörner jedes Jahr zunimmt. Diese Realität steht in krassem Gegensatz zu den guten Nachrichten, dass die nominalen Zahlen der Nashornwilderei rückläufig sind. Die offizielle Pressemitteilung schrieb die Reduzierung der gewilderten Nashörner mehreren Faktoren zu, erwähnte aber nicht, was wohl der Hauptgrund ist - dass es weniger Nashörner gibt, die gewildert werden können.

  • rot       gewilderte Nashörner 
  • schwarz   geborene Nashörner


Die Grafik verdeutlicht wirklich die aktuelle Krise und weist auf einen weiteren schädlichen Faktor hin - den Kollateralschaden. Kollateralschäden sind die Folge des Verlustes einer Kuh durch Wilderei. Eine Nashornkuh entfernt nicht nur sich aus der Population, sondern auch alle potentiellen zukünftigen Nashörner, die von ihr geboren werden - das könnten bis zu einem Dutzend sein. Die Geburten von Krüger-Nashörnern wurden für 2013 und 2014 auf über 900 pro 

Jahr geschätzt, 2017 waren es nur noch knapp über 300. Das ist ein dramatischer Rückgang und sicherlich ein Indikator dafür, dass es nicht gut aussieht. Wenn man die Dürre berücksichtigt, die die Region geplagt hat, und die Auswirkungen, die sich auf die Geburt und das natürliche Sterben von Nashörnern auswirken werden, dann vermuten wir, dass die aktuellen Zahlen uns schockieren würden, wenn sie bekannt würden. 


Kommt die Offenlegung der Nashornzahlen den Wilderern zugute? Ein hochrangiger SAPS-Beamter (Polizei) hat uns nach einer STROOP-Prüfung im letzten Jahr zur Seite genommen und uns gebeten, nicht mehr um die Veröffentlichung der Ergebnisse der Zählung zu bitten. Diese Person sagte, dass die Ergebnisse Wilderer aufklären würden, und dass solche Informationen daher nicht für den öffentlichen Verbrauch bestimmt seien. Vertrauen Sie uns, wir haben das verstanden, und genau aus diesem Grund haben wir bei STROOP eine Menge ausgelassen. Aber wir wissen auch, was uns die verurteilten Wilderer sagen - dass die Wilderersyndikate ihre Fangarme bis in das bürokratische System der Regierung hineinreichen lassen - sie wissen genau, wie viele und wo die Nashörner sind. Außerdem ist es absurd zu denken, dass die 

Öffentlichkeit aus Sicherheitsgründen keine Zahlen über lebende Nashörner wissen sollte, denn die IUCN-Spezialistengruppe (International Union for Conservation of Nature) veröffentlicht alle drei Jahre Zahlen über lebende Nashörner, ebenso wie wissenschaftliche Zeitschriften im Internet, von wo aus diese Informationen stammen. Die Ziele für den Schutz der Nashörner werden um die Größe und die Wachstumsraten der Nashörner herum festgelegt; es ist wichtig, 

die Populationen zu kennen, um statistische Veränderungen zu erkennen. 


Was uns beunruhigt, ist die allgemeine Wahrnehmung, die offiziellen Mitteilungen zu schaffen versuchen und die die großen Nachrichtenmedien und Kommentatoren der sozialen Medien ohne jegliche Forschung ausstrahlen - dass wir den Krieg gegen die Wilderei gewinnen und unsere Anstrengungen lockern können. Wir gewinnen ganz sicher nicht, die obigen Grafiken machen das deutlich. Wir müssen die wahren Helden unterstützen, die jeden Tag ihres Lebens Leib und Leben riskieren, um unsere Nashörner zu schützen. Unsere Ranger, die Polizei, die Staatsanwaltschaft, die Tierärzte, die privaten Besitzer und die Nashorn-Waisenkinder verdienen mehr als das. 


Quelle: Africa Geographic - https://africageographic.com/?s=rhino&submit.x=0&submit.y=0 


Im Namen des Vorstandes 

Kerstin Geske

von Kerstin Geske 01 März, 2023
SITUATION IN SOMKHANDA
von Kerstin Geske 20 Dez., 2022
Liebe Mitglieder und Spender, Ich möchte mich im Namen des Vorstandes bei Euch/Ihnen für die Unterstützung auch in diesem Jahr ganz herzlich bedanken. Für viele Menschen war das Jahr 2022 kein einfaches Jahr und wir haben einige größere Spender verloren. Trotzdem konnten wir mit Eurer/Ihrer Hilfe die Jahresgebühr für unsere 4 adoptierten Nashörner und das Gehalt für 10 Wildhüter in Somkhanda auch dieses Jahr voll bezahlen. Obwohl die Wilderei in KwaZuluNatal, wo auch Somkhanda liegt, stark zugenommen hat, wurde in Somkhanda kein Nashorn gewildert. Aufgrund Euer/Ihrer Mithilfe sind wir auch nächstes Jahr noch in der Lage, das Geld für Oscar, Hope, Makhosi und Michael im Januar bezahlen zu können. Leider haben wir jedoch im Moment keine Rücklagen, um das Gehalt der Wildhüter zu zahlen. Wir sind aber guter Hoffnung, dass uns dies gemeinsam gelingen wird. Der Vorstand von go-for-rhino wünscht Euch/Ihnen erholsame Weihnachtsfeiertage, ein geruhsames Weihnachtsfest und einen guten Start ins nächste Jahr. Kerstin Geske im Namen des gesamten Vorstandes
von Kerstin Geske 12 Okt., 2022
SITUATION IN SÜDAFRIKA
von Kerstin Geske 13 Juli, 2022
NACHRICHT AUS SOMKHANDA
von Kerstin Geske 18 Mai, 2022
REISEBERICHT SOMKHANDA
von Kerstin Geske 16 Feb., 2022
DIE NEUSTEN STATISTIKEN
04 Feb., 2022
Dieser Artikel ist in der Allgemeinen Zeitung in Namibia erschienen. Die Legalisierung des Verkaufs von Nashorn Horn hat uns sehr betroffen gemacht, da dann nicht mehr unterschieden werden kann, ob das Horn gewildert worden ist oder aus einem legalen Verkauf stammt. Unser 2. Vorsitzender Karl-Heinz Schäfer hat mit dem unten angehängten Leserbrief unseren Standpunkt dazu der Zeitung mitgeteilt.
von Kerstin Geske 03 Nov., 2021
WARUM SIND NASHÖRNER WICHTIG FÜR ÖKOSYSTEME?
von Kerstin Geske 21 Juli, 2021
HOPE, MAKHOSI, OSCAR UND MICHAEL
von Kerstin Geske 06 Apr., 2021
DER BESUCH UNSERER PROJEKTE
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